Buchtipp Mediendienst Integration: „Triggerpunkte – Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft““

Eine Studie, die ihresgleichen sucht: Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser zeigen in „Triggerpunkte“, was die deutsche Gesellschaft denkt und will. Anders als im Feuilleton oft behauptet gibt es demnach die oft beschworene „Spaltung“ oder „Polarisierung“ der Gesellschaft nicht. Es herrsche im Gegenteil großer Konsens zu Fragen der Verteilungsungerechtigkeit, Migration(skontrolle) oder sexuellen Vielfalt. Auch die These einer Aufspaltung der Meinungen zwischen prototypischen „auf dem Land lebenden Arbeitern“ versus „städtischen intellektuellen Stadtbewohnerinnen“ bestätigt sich nicht. Das Gefühl der Polarisierung gehe vielmehr lediglich auf einige „Triggerthemen“ zurück, die affektbeladen diskutiert werden, aber eben nicht stellvertretend für grundsätzliche Spaltungen stehen. Die Studie beruht auf einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung sowie qualitativen Fokusgruppen-Gesprächen und ist trotz der Länge (420 Seiten) gut und leicht zu lesen.